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Warum „Website fertig“ oft teurer ist als Managed

Eine „fertige“ Website wirkt günstig – bis Updates, Ausfälle, Sicherheitslücken und Pflegezeit dazukommen. So vergleichen Sie realistisch den Total Cost of Ownership.

MPMarcel Pötschke
19. Dezember 2025
5 Min. Lesezeit
Moderne Split-Screen-Illustration

Eine „Website fertig“ klingt erstmal herrlich simpel: einmal bauen, einmal zahlen, danach Ruhe. In der Realität ist das oft so, als würden Sie ein Auto kaufen und dann überrascht sein, dass es Ölwechsel, TÜV und Reifen gibt. Nicht weil jemand Sie ärgern will – sondern weil digitale Systeme leben: Updates kommen, Sicherheitslücken werden entdeckt, Abhängigkeiten ändern sich, und Hosting-Umgebungen bleiben nicht stehen.

Genau hier entsteht der Unterschied zwischen Projektkosten (einmalig) und Betriebskosten (laufend). Und damit der Punkt, warum „fertig“ am Ende häufig teurer ist als ein Managed-Modell.

Was „Website fertig“ wirklich bedeutet

Bei einem klassischen „Website fertig“-Projekt erhalten Sie meist:

  • Konzeption, Design, Umsetzung
  • Livegang auf einem Hosting
  • Optional: kurze Einweisung / Übergabe

Ab diesem Moment liegt der Betrieb häufig beim Unternehmen selbst. Das ist nicht grundsätzlich falsch – aber es verschiebt Verantwortung und Risiko. Denn die Frage ist nicht „läuft die Website am Go-Live-Tag?“, sondern: läuft sie zuverlässig über die nächsten 12, 24, 36 Monate – sicher, schnell und wartbar?

Total Cost of Ownership (TCO): Die Kosten, die man nicht auf der Rechnung sieht

TCO (Total Cost of Ownership) meint die Gesamtkosten über die Lebensdauer – nicht nur den Kaufpreis. Bei Websites setzt sich das typischerweise aus drei Blöcken zusammen:

  1. Einmalige Erstellungskosten (Planung, Design, Entwicklung)
  2. Laufender Betrieb (Hosting, Updates, Monitoring, Backups, kleine Anpassungen)
  3. Risikokosten (Ausfälle, Sicherheitsvorfälle, Notfall-Einsätze, Umsatzverlust)

Der Denkfehler passiert oft bei Block 2 und 3: Man plant sie nicht ein, weil sie nicht sofort weh tun. Bis sie es tun.

Updates: Das unscheinbare Ding, das Websites irgendwann frisst

Updates sind nicht „nice to have“. Sie sind Wartung. Und Wartung ist die Mathematik hinter „bleibt stabil“.

Typische Update-Baustellen:

  • CMS-/Framework-Updates (z. B. WordPress/Core, Next.js, Node.js)
  • Plugins/Abhängigkeiten (Sicherheitsfixes, Breaking Changes)
  • Server-Updates (OS-Patches, PHP/Node-Versionen, Datenbank-Updates)
  • Security-Hardening (Header, Firewall-Regeln, Rate Limits, Bot-Schutz)

Ohne laufende Pflege entsteht ein schleichendes Problem: Sie überspringen Updates, bis das Update so groß wird, dass es nur noch als „Mini-Relaunch“ machbar ist. Und dann zahlen Sie plötzlich wieder Projektpreise – nur ohne den Spaßfaktor von „neu bauen“.

Ausfallrisiko: Die teuerste Stunde ist die, in der niemand zuständig ist

Viele Unternehmen unterschätzen, was Ausfall wirklich kostet. Es geht nicht nur um „Website ist kurz weg“. Es geht um:

  • verlorene Anfragen (Kontaktformular, Calls, Terminbuchung)
  • beschädigtes Vertrauen („Wenn die Website nicht läuft – wie läuft dann der Rest?“)
  • Zeit im Team (Fehlersuche, Hoster-Tickets, Notlösungen)
  • Eskalation am falschen Zeitpunkt (freitags 18:30, natürlich)

Der größte Kostentreiber ist dabei oft nicht der Ausfall selbst, sondern die Reaktionszeit. Wenn niemand Monitoring hat, merkt man es spät. Wenn niemand zuständig ist, dauert es lange. Und wenn niemand Routine hat, wird’s teuer.

Ein Managed-Betrieb reduziert genau diese Risikokette: früh erkennen → schnell reagieren → sauber beheben → dokumentieren → vorbeugen.

Ein Beispiel, das weh tut (aber hilft)

Nehmen wir ein realistisches Mini-Szenario (stark vereinfacht):

  • „Website fertig“-Projekt: 4.500 €
  • Danach: kein Wartungsvertrag
  • Nach 10 Monaten: Formular kaputt (z. B. Spam-Schutz/Update-Konflikt)
  • Ergebnis: 2 Wochen unbemerkt, mehrere verpasste Anfragen

Was passiert dann typischerweise?

  • Externe Fehlerbehebung „ad hoc“ (oft mit höherem Stundensatz, weil es brennt)
  • Interne Zeit im Team („Irgendwas mit DNS/Cache/Plugin…“) – teuer, weil es eigentlich nicht Ihr Kerngeschäft ist
  • Verpasste Leads (schwer messbar, aber oft der dickste Brocken)

Und dann kommt der Klassiker: „Wir machen jetzt doch Wartung.“ Nur ist die Ausgangslage schlechter, weil das System inzwischen überfällig ist. Sie zahlen dann nicht nur Wartung, sondern zusätzlich Aufholarbeit.

Warum „Managed“ oft günstiger ist – obwohl es monatlich kostet

„Managed“ wirkt teurer, weil es eine laufende Position ist. Psychologisch mögen Menschen Einmalkosten lieber als Abo-Kosten. Wirtschaftlich ist es oft umgekehrt.

Ein Managed-Modell bündelt typischerweise:

  • regelmäßige Updates (planbar, getestet)
  • Monitoring & Uptime-Checks (Ausfälle werden schneller entdeckt)
  • Backups & Restore-Tests (nicht nur „Backup existiert“, sondern „Backup funktioniert“)
  • Security-Checks (Vulnerabilities, verdächtige Logins, Hardening)
  • kleine Änderungen im Rahmen eines Kontingents (damit Kleinkram nicht liegen bleibt)

Das macht Kosten planbar und reduziert Notfälle. Und Notfälle sind in der IT fast immer Premium-Tarif – nicht weil jemand gierig ist, sondern weil Chaos selten effizient ist.

Der eigentliche Vergleich: Besitz vs. Betrieb

„Website fertig“ ist meistens ein Besitzmodell: Sie besitzen eine fertige Lösung, aber Betrieb und Risiko liegen bei Ihnen.

„Managed“ ist ein Betriebsmodell: Sie bekommen nicht nur die Website, sondern auch die Verlässlichkeit als Produkt. Das ist besonders für KMU wichtig, weil selten jemand im Unternehmen Zeit hat, jede Woche auf Security Advisories zu starren (und das ist auch völlig okay).

Worauf Sie beim Anbieter achten sollten

Damit „Managed“ wirklich seinen Job macht, sollten diese Punkte klar geregelt sein:

  • Was ist Care (Betrieb, Updates, Sicherheit, kleine Änderungen)?
  • Was ist Weiterentwicklung (neue Features, neue Seitenlogik, Integrationen)?
  • Wie schnell ist die Reaktionszeit bei Störungen?
  • Gibt es Monitoring, Backups und einen klaren Restore-Prozess?
  • Werden Änderungen dokumentiert, damit die Website nicht zur Blackbox wird?

Wenn diese Punkte sauber getrennt sind, bekommen Sie genau das, was Unternehmen lieben: Planbarkeit.

Fazit

Eine „fertige“ Website ist selten wirklich fertig – sie ist nur fertig gebaut. Die eigentlichen Kosten entstehen danach: durch Updates, Sicherheitslücken, kleine Anpassungen und das Risiko von Ausfällen. Ein Managed-Modell wirkt auf dem Papier wie „mehr“, ist aber in der Praxis oft weniger Gesamtaufwand, weniger Risiko und besser kalkulierbar.

Wenn Sie möchten, mache ich mit Ihnen einen kurzen Realitäts-Check: Hosting, Update-Status, Risiko-Punkte – und daraus leiten wir ab, ob „fertig“ für Sie passt oder ob Managed langfristig die bessere (und oft günstigere) Entscheidung ist.

Haftungsausschluss: Inhalte dienen nur der Information und stellen keine Rechts-, Finanz-, Steuer-, Technik- oder Beratungsleistung dar. Keine Garantie oder Zusage für Ergebnisse. Nutzung und Umsetzung erfolgen auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für unmittelbare, mittelbare oder Folgeschäden übernommen (z. B. Datenverlust, Hardware-Defekte, Betriebsunterbrechungen); Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität; keine Haftung für Inhalte externer Links.

#Managed Websites#TCA#Website Wartung#Ausfallrisiko#Updates
MP

Geschrieben von

Marcel Pötschke

Founder & CEO

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